Im Spätsommer 1996 organisierte ein Team um Alexander von Z. in der Fahrradhalle
entspannte Nachmittage unter dem Titel "Teatime". Dieser offener
Treff für den Kreis rund um die Fahrradhalle und Freunde bot die Möglichkeit gute Tees, ausgesuchte Whiskeys und feine Musik zu geniessen.
Die Teatimes fanden wöchentlich vom 08.09. bis 13.10. statt. Es entstand die Idee, im Winter
eine Veranstaltungsreihe mit Clubabenden durchzuführen, da der normale
Ausstellungsbetrieb der Fahrradhalle in der kalten Jahreszeit eingestellt wurde und deshalb
die Räume zur Verfügung standen.
Das sommerliche Konzept wurde erweitert und schnell klar, dass wir zahlreiche DJs, Musiker und Künstler kannten, die sich
beteiligen würden. Der Peak Club war geboren.
Der Fokus würde auf elektronischer Musik liegen, es sollte jeweils nur
ein ausgewählter Kreis von Personen eingeladen werden um eine intime Atmosphäre
zu gewährleisten, dem Auge sollten feine Reize geboten und die Brieftasche
der Gäste geschont werden. Die Fahrradhalle hatte zu diesem Zeitpunkt
bereits den Ruf einer aussergewöhnlichen Location, deren Veranstaltungen
und Ausstellungen top waren. Diesem Ruf und unserem Anspruch, ärgerliche
Fehler anderer Club- und Partyveranstalter zu vermeiden galt es gerecht
zu werden.
Wir entschlossen uns, Peak immer Sonntags von 17-23 Uhr durchzuführen: um das Wochenende gemeinsam ausklingen zu lassen und nicht in Konkurrenz mit anderen Partys und Clubs zu treten.
Weitere Teile des Konzepts:
- keinen Eintritt zu nehmen
- keine Gagen zu zahlen
- eine super freundliche und überdurchschnittlich ausgestattete Bar mit kleinen Preisen anzubieten
- jeden Gewinn wieder einzusetzen, um Peak zu verbessern
- keine faulen Kompromisse einzugehen
- alles so zu machen, wie wir es uns als Gäste in anderen Clubs immer gewünscht hätten
Im Oktober und November erfolgte ein Umbau der Fahrradhalle: bewusste Verkleinerung des Innenraums durch Trennwände und Windschleuse, neue Elektrik, Kühlschränke, Möblierung usw. All dies war nur möglich durch enthusiastischen Einsatz vieler Beteiligter. Die Trennwände wurden mobil konzipiert um verschiedene Raumgrößen zu ermöglichen - eine ziemliche Herausfoderung aufgrund der abgeschrägten Decke (reife Leistung u.a. von Axel B.). Wegen der Schrägen übrig gebliebene asymmetische Holzplatten wurden zur trickreichen Theke und zum DJ Pult verarbeitet (Parastou F. und Gabi Schirrmacher), ein Ölofen samt Kamin musste eingebaut werden (u.a. Oliver R.), alles neu gestrichen und tausenderlei Kleinigkeiten erledigt werden (u.a. Jörg Franzmann, Pia P., Sebastian Schirmer, Alexander von Z. und Frank Neumann).
Die Vorfinanzierung des Umbaus und Erstausstattung der Bar (Getränke, Gläser usw.) erfolgte aus der Kasse der Fahrradhalle. Es wurde vereinbart, wöchentlich aus dem Erlös einen festen Betrag abzugeben um dies zurückzuzahlen und weiterhin einen Zuschuss zu den Grundkosten der Fahrradhalle zu leisten.
Gestaltung und Druck der Basisflyer übernahm Sebastian Schirmer; für die aktuellen Flyer wurde jeweils von Hand ein Stempel gesetzt und eine begrenzte Auflage von Unikaten produziert.
Die Raumgestaltung wurde wöchentlich verändert - durch Neuarrangieren von Möbeln, Teppichkreisen (Gabi Schirrmacher), Lichtobjekten (Leihgaben und Arrangements Antje Maya Hirsch), experimentelle Licht- und Diainstallationen (Frank Neumann), Videoloops (Jörg Franzmann) und vieles mehr.
Auswahl und Organisation des Musikprogramms wurde im wesentlichen von Thomas Franzmann übernommen, der auch als "Zip" zu den Resident DJs zählte.
Da anfangs mit minimalen finanziellen Mitteln operiert werden musste, waren wir glücklich, dass Alexander von Z. seine Audioanlage zur Verfügung stellte - wie auch andere teils Ihre besten Stücke für Deko und Einrichtung herbeischleppten. Tusch!
vorläufiger Stand 29.05.05
Text: Frank Neumann